Donnerstag, 20. Juni 2019

Wie Selbstliebe Dich zufriedener machen kann:



Wahrnehmen, was ist


Ich falle heute mal mit der Tür ins Haus:

Selbstliebe besteht für mich grundsätzlich aus drei Schritten:

Zuerst geht es darum, wahrzunehmen was gerade in Dir ist.

Der zweite Schritt ist die Annahme oder auch Hingabe, an das, was Du gerade in Dir wahrnimmst.

In dem Moment, in dem Du das wirklich verstehst, löst sich oft eine Bedürftigkeit (z.B. nach Bestätigung im Aussen) vollkommen auf.
Du siehst das Leben und die Situation viel klarer und triffst kraftvollere Entscheidungen
(Das ist dann Schritt drei.)
Das erhöht Deine Zufriedenheit mit Dir und dem Leben enorm.



... und wie sieht das ganz praktisch aus? Ein Beispiel aus meinem Alltag:

Ich habe da eine Kollegin, mit der ich an einem Projekt abreite, die immer alles weiß, aber selten umsetzt.
Das kennen wir in einem bestimmten Rahmen alle, denke ich.
Denn wenn wir alles umsetzen würden, was wir wissen, sähe die Erde sicher anders aus.
... und wie oft denke ich, oh, DAS musst Du in einem Newsletter unbedingt schreiben... und schwups ist es weg.

Okay, ich Denke, Du weißt, was ich meine.

Gut. Jedenfalls stand wieder ein Termin mit der Kollegin an und ich merkte, wie ich am Abend davor nicht einschlafen konnte.
Als ich wahrnahm, was in mir ist, kam meine Angst zum Vorschein, zu versagen.
Das überraschte mich. Wieso sollte ich versagen, wenn die Kollegin nicht in die Pötte kam?

Gut, das Projekt betrifft nicht nur sie und mich, es gibt da noch andere Menschen, die involviert sind.

"Übernehme ich da eine Verantwortung, die nicht mir gehört?"
... und ich hörte ein lautes JA in mir. 

Was macht das mit mir?
Ich fühle mich hilflos und ich schimpfe mit mir. "Du musst doch...! Das darfst Du nicht...!

Ah, das ist interessant, wenn ich mich hilflos fühle, beginne ich zu schimpfen. 
Interessant. (Wieder was gelernt.)

Das alles ist dann Schritt eins: Wahrnehmen, was in mir ist.

In Schritt zwei geht es darum, sich an das hinzugeben, was ist - ganz bewusst:

"Ja, ich übernehme da eine Verantwortung, die nicht mir gehört. Ich schimpfe mit mir und auch mit anderen, wenn ich mich hilflos fühle. Das ist okay. Das darf sein. (Denn es ist ja schon da!)
Ich hörte auf, mich gegen meine Hilflosigkeit zu wehren und fühlte sie einfach.
 

Das wunderbare ist übrigens, dass Gefühle nur 90 Sekunden im Körper bleiben, dann gehen sie wieder. Vorausgesetzt, dass wir sie nicht durch Widerstand festhalten.

In diesem innerlichen Bejahen und Fühlen, kam mir dann die Einsicht: ich muss mit ihr über dieses Thema sprechen.
Ganz aufrichtig, über die sachliche Ebene und auch über das, was es mit mir macht.

Diese Entscheidung hatte Kraft und war zutiefst liebevoll - mir und auch ihr gegenüber.
Schwups... war ich eingeschlafen.

Am nächsten Tag war ich schon etwas aufgeregt, ob ich liebevoll und sachlich bleiben kann.
Zu Anfang war es etwas holprig, aber dann lief es super. 

Ich war im Jetzt mit meiner Wahrnehmung und mit meinen Worten. Ich bin noch immer voller Freude und auch etwas stolz, dass unser Gespräch so gut verlief. 
Sie fühlte sich wahrgenommen und angenommen. 
Wir konnten gemeinsam darüber lachen!

Da wir den Termin zu zweit hatten, haben wir ihren "Saboteur" einfach mit an den Tisch gesetzt und gute Vereinbarungen getroffen, die im Moment gut funktionieren. 
Sie setzt das um, was wir neu vereinbart haben und ich kann alles gut bei ihr lassen. Mein Bedürfnis war, das Projekt gut voranzubringen. (Entwicklung)

Das macht mich im Moment sehr zufrieden.

Natürlich hängt die individuelle Zufriedenheit immer mit den eigenen Bedürfnissen zusammen, die sehr individuell sind.

UND: Bedürfnisse sind etwas völlig anderes, als Bedürftigkeit.
Bedürfnisse sind etwas zutiefst Natürliches und unterscheiden sich, je nach Mensch und Entwicklung erheblich.

Und es gibt Grundbedürfnisse, die alle Menschen mehr oder weniger ausgeprägt und nach Lebenssituation verspüren wie zum Beispiel Sicherheit, Zugehörigkeit, Erfüllung, Abwechslung, Erfolg, Macht oder eben auch persönliche Entwicklung, Gemeinschaft oder auch seinen Beitrag leisten ...

Bedürftigkeit ist etwas ganz anderes. Es ist ein starkes Gefühl, das zu unserem inneren Kind und in unsere Kindheit gehört und nicht durch uns selbst erfüllt werden konnte.

Wenn Du also glaubst, dass nur andere Deine Bedürfnisse erfüllen können und Du keinen Einfluss darauf hast, wirst Du Dich eher ohnmächtig und bedürftig fühlen.

Dann darfst Du - wenn Du das willst - im besten Sinne erwachsen werden.
Du kannst lernen, Dich selbst aufrichtig zu lieben.
Du kannst lernen, wie Du aus der Bedürftigkeit erwachst und Deine Bedürfnisse wahrnimmst und sie kommunizierst oder selbst erfüllst.
Und ja, mit dieser Bedürftigkeit hängt oft auch das Gefühl zusammen, ein ohnmächtiges Opfer zu sein.

Was mir sehr am Herzen liegt ist, dass Selbstliebe immer auch unseren Nächsten betrifft.
Wie in meinem Beispiel oben, bedeutet Selbstliebe auch immer ein liebevolles Umgehen mit anderen.

Selbstliebe bleibt nicht beim ICH stehen, wie es beim Ego der Fall ist - Selbst-Liebe bezieht den Anderen und auch die Erde mit ein.

Das Ego will haben und sein und behalten.

Das Selbst ist vom Kern her Liebe - sie will sich in unserem Handeln und Sprechens erfahren und in die Welt hinausfliessen.

In diesem Sinne möchte ich Dich auf eine Blogparade aufmerksam machen, in der es ebenfalls um Liebe, Selbstliebe und gegenseitige Unterstützung geht:

https://zeitfuerheldinnen.de/selbstliebe-lernen/




Herzgrüße & Elfenglitzer zu Dir!

LilliCo

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