Dienstag, 7. Juli 2015

Wieso sollte es um Würde in meiner Beziehung gehen?

Hui, heute morgen war es ganz schon grau und grummelig in mir.
Also bat ich meinen Herzensmann um Unterstützung.
Ich kam einfach nicht in die Stimmung, diese Inspirationen zu schreiben.
Er fragte mich, was denn das Problem wäre.
Ich zeigte ihm körperlich und mimisch die Energie, in der ich festsaß.
"Ah, du bist beleidigt."
Das war es. Ich bin nicht drauf gekommen - oder habe mich nicht getraut, es wahrzunehmen.
Ja, ich war beleidigt. Punkt.
"Dann entleidige dich doch einfach."
Das war genial!!
Keine Wertung. Keine Verurteilung. Einfach ein Impuls.
Klar könnte ich jetzt noch eine dicke Geschichte erzählen - brauche ich aber nicht.
Der Fakt - die Tatsache - war: "Ich bin beleidigt."
Darin steckt das Wort und die Energie Leid.
Leid bedeutet immer, dass ich nein zu einem Schmerz sage.
Mein Schmerz war, dass das Leben anders war, als ich es haben wollte.
(Vielleicht kennst du das? Wer nicht!)
Entleidigen heißt also, das Leid finden und den Schmerz annehmen.
Danke, Schatz!
Das habe ich gemacht und jetzt sprudelt es und ich habe eine große Freude, diese kleine Begebenheit mit dir zu teilen.
Denn daraus besteht unser Leben - aus diesen kleinen Begebenheiten.
Beziehungen in jeder Hinsicht, dienen uns immer dazu, bewusst zu werden.
Die Frage ist:  Welche Qualität hat eine Beziehung?
Sind beide unbewusst, werden häufig die unbewussten Muster des Mangels unterstützt.
"Ich brauche etwas! Ich habe/bin nicht genug! Wenn du mir gibst, was ich brauche, gebe ich dir, was du brauchst."
Diese Beziehungen können eine Zeit lang sehr harmonisch ablaufen. Irgendwann bekommt einer der Partner aber eben nicht mehr, was er/sie braucht, dann kann die Beziehung zu einer Chance des Wachstums werden.
Die Qualität einer Beziehung zeigt sich vor allem in der Art und Weise, wie zwei Menschen miteinander umgehen.
Hier war es Wertschätzung, Liebe und Respekt, die zu einer bewussten Unterstützung des Anderen führten.
Wie das gelingen kann, vermitteln wir in unseren gemeinsamen Workshops im nächsten Jahr.
Diese Workshops richten sich an Menschen, die eine Paarbeziehung wollen und an Paare, die ihre Beziehung achtsam gestalten wollen.
Hier sind wir noch in der kreativen Entwicklungsphase.
Wie Überleben geht und wie Beziehungen gelebt werden, lernen wir in erster Linie über unser Eltern.
(Das muss nicht immer gesund sein. Dennoch sind die Werte unserer Eltern und Großeltern unsere Wurzel.)
In unserer frühen Kindheit unseres Lebens prägen uns die Beziehungen der Eltern untereinander.
Viel tiefer prägen uns die unbewussten Beziehungen unserer Mutter und unseres Vaters zu sich selbst.
Wenn wir eine freudige, reiche Beziehung leben wollen, müssen wir uns unserer Wurzel bewusst werden, sie wertschätzen und in uns transformieren.
(Gerne lege ich dir hier die SeelenTage "VaterTag" am 19. Juli und den "MutterTag" am 9. September ans Herz.)
Wenige Väter und Mütter hatten so grundlegende Qualitäten gelernt wie Würde und Wertschätzung.
Wie ich in der Welt stehe, begründet, wie ich die Welt sehe und wofür oder wogegen ich gehe.
Stehe ich im Mangel, sehe ich eine Welt des Mangels. Ich gehe "gegen den Mangel" und erzeuge ihn damit.
Stehe ich in der Angst, sehe ich eine Welt der Gefahr - überall. Ich kämpfe gegen die Bedrohung... und erzeuge und verstärke sie damit.
Stehe ich in der Würde, sehe ich überall Anmut und Schönheit. Ich gehe dafür, meine Schönheit in die Welt zu bringen.
Stehe ich in der Wertschätzung, sehe ich überall Geschenke. Ich gehe dafür, sie zu entdecken und auszupacken. Ich erkenne mein Recht,
sie anzunehmen oder auch sie zu lassen.
Im ersten Moment mag es sich so anhören, als würde sich dadurch nichts an der "Realität" ändern.
Das stimmt.
Wenn eine Rose blüht, blüht sie.
Doch wie fühlt es sich in dir an, wenn du denkst: "Na ja, die vom Nachbarn ist aber schöner!" Genau: Nach Mangel.
Wenn du dich aber dem Gedanken öffnest: "Wow! Wie wundervoll ist diese Rose, diese Blätter, dieser Duft!" Das ist Wertschätzung. Das ist Begeisterung.
Es ist genau die selbe Rose. Jedoch einen gravierenden Unterschied gibt es: DU fühlst Dich anders. Glücklicher, reicher, beschenkter.
Wenn ich beleidigt bin, so wie ich es oben beschrieben habe, kann ich in die Haltung gehen: "So eine Sch...., jetzt bin ich schon wieder in dieses Loch gefallen, lerne ich es denn nie? Das darf keiner mitkriegen!"
Da liegen unter anderem Verurteilung, Resignation, Angst und Wut drin. Sehr, sehr wenig Glück - gerade mal gar keines.
Ich kann aber auch in diese Haltung gehen: "Wie cool ist dass denn, ich gibt einen Mann an meiner Seite, den ich um Hilfe bitten kann. Ich traue und mute ihm total zu, dass er mich unterstützt." Damit wertschätze und würdige ich nicht nur ihn, sondern auch mich UND unsere Beziehung!
Letztendlich wollen wir diese Welt nicht verändern, wir wollen nur, dass wir uns wohl und glücklich fühlen.
Wenn wir in Richtung dieses Zieles loslaufen und in der Energie des Mangels stehen, benötigen wir dazu immer "mehr" als wir haben oder "mehr" als der andere hat.
Das führt zu diesem Irrsinn, den wir täglich in den Nachrichten sehen und lesen können.
Wenn wir jedoch in der Energie der Würde und Wertschätzung gehen, sind wir für alles dankbar und öffnen uns einer Energie, aus der Impulse kommen, die zu noch mehr Würde und Wertschätzung führen. Dieses Mehr an Würde und Wertschätzung wird nicht nur Dich und Deinen Partner beglücken, sondern uns alle und damit die Welt. 
Segen und Wertschätzung zu Dir!
Auf dass die Würde in Deinem Leben Platz nehmen möge!
Ho!
Deine LilliCo

Donnerstag, 2. Juli 2015

Wen willst du mit deinem Leid bestrafen?



Deine Mutter?
Deinen Vater?
Das ist in Ordnung.
Wer in einem System aufgewachsen ist, das Bestrafung als Linderung von Leid suggeriert hat, kann unbewusst nicht anders.

Also wach auf, Liebes.

Bestrafung lindert kein Leid. Bestrafung lindert nicht mal den Schmerz.
Bestrafung verursacht Schmerz. In dir. Immer.
Selbst wenn Genugtuung einen Moment in dir Platz nimmt, wird sie schal, wenn sie auf Rache wurzelt.

Schau auf den Schmerz.
Er will gesehen werden. Er birgt dein Geschenk.
Lass das Leid gehen, indem du den Schmerz annimmst.
Einfach durch dein JA.

Dann erscheint da vielleicht ein "ich will wichtig sein!" oder ein "ich will sicher sein!" oder ein „ich will, dass du mich siehst!" als Bedürfnis. Und ein nicht bekommen, wonach es sich in dir sehnt.
Dann ist dein "ich will..." und das Nichtbekommen einfach eine  Tatsache.
Erlaube beides und du bist frei.

Dies ist die Freiheit, die in deiner Hand liegt.
Das ist Frieden.
Dann braucht es kein Bestrafen mehr.
Das eh sinnlos ist und zu noch mehr Leid fürht. In dir.

Such dir ein lohnenderes Ziel.

Geh und tanze dein Leben.
Geh und singe das Lied deines Herzens.
Geh und lebe.
Geh und liebe - dich und das Leben und alles, was dazu gehört.
Das ist es, was Gott von dir will.
Ho!