... stell Dir von, Du kannst mit einem Baum sprechen.
Vielleicht brauchst Du Dir das gar nicht vorstellen, weil Du es eh schon tust.
Vielleicht ist das auch totaler Blödsinn für Dich...
Und dennoch lade ich Dich ein, stell Dir vor, Du könntest mit einem Baum sprechen und dieser Baum wäre alt.
Stell Dir vor, dieser Baum steht ganz würdevoll neben einem Acker.
Stell Dir vor, der Baum wäre krank und niemand könnte ihn retten.
Dieser Baum ist eine Buche und sie hat ein Vermächtnis, das sie Dir anvertraut.
Was würdest Du tun?
Ich wusste es erst auch nicht, und dann kam die Idee:
"Erzähle einfach die Geschichte."
Die Buche um die es in meiner Geschichte geht, steht bei Dobbin in Mecklenburg Vorpommern.
Die Buche trägt den Namen Schäferbuche weil die Schäfer mit ihren Herden unter ihr Schatten und Schutz suchten.
Ich durfte sie Anfang August kennenlernen und mit ihr sprechen.
Sie sagt, sie ist 380 Jahre alt. Und sie stirbt. Sie hat einen Pilz, gegen den niemand etwas machen kann.
Das ist für sie in Ordnung.
Diese Buche waren einst vier Buchen, davon starb eine - wahrscheinlich wurde sie gefressen - und die restlichen drei schworen einander beizustehen und immer für einander da zu sein.
Sie trugen alles miteinander: hungrige Tiere, die ihre Triebe und Rinde frassen. Tiere, die ihre Hörner an ihrer Haut rieben, Stürme, Regen und Dürre.
Man sieht, wie dicke Äste in einander gewachsen sind, um sich gegenseitig zu stützen. Unglaublich berührend.
Diese drei Buchen wurden über die Jahrzehnte und Jahrhunderte zu einer Buche - zu einem Lebewesen.
Ich fragte sie, ob ich etwas für sie tun kann und darf.
Sie sagte ja.
Zum einen hatte sie einen Energiestau um den Pilz herum, der ihr Unbehagen bereitete, den durfte ich lösen.
Das Zweite ist eine Bitte an uns Menschen:
"Bitte würdigt die Baum-Menschen mehr!"
Mir schnürte es das Herz zu.
Wußte sie nicht, dass wir Bäume fällen, um ihr Holz zu nutzen?
Sie sagte, sie wollte gar nicht, dass wir die Baum-Menschen schonen.
Sie wünscht sich Würdigung.
Sie bittet uns darum, die Holz-Dinge, die wir nutzen, und damit die Bäume, zu achten und zu ehren.
Vielleicht mit einem Danke an unseren Schreibtisch, an den Tisch im Garten oder Küche, das Regal, den Stuhl oder das Feuerholz für den Kamin.
Eine Art bewusstes Tun und inneres Danken.
Und ja, das konnte ich ihr versprechen. (Mir ist jetzt viel mehr im Bewusstsein, dass meine Tisch auch mal ein Lebewesen war. Schon verrückt! Das verdanke ich der Schäferbuche.)
Sie sagte, dass die alten Baum-Menschen bald gehen würden. Dann kommen neue Baum-Menschen, die anders sind:
"Die alte Welt der Baum-Menschen stirbt. Danach kommt eine neue. Das ist weder gut noch schlecht. Es ist der Lauf des Lebens.
Eine neue Qualität kommt auf die Erde.
Die Alten gehen, die Neuen kommen.
Es gibt Zwischen-Menschen.
Ich bin einer davon.
Ich bin weder Alt noch Neu.
Ich helfe den Alten zu sterben und den Neuen helfe ich, zu Leben...
Ehrt die Baum-Menschen, denn sie helfen Euch zu leben."
Die Buche stirbt. Der Pilz kann nicht entfernt oder getötet werden.
Ihr Schicksal ist besiegelt und sie trägt es gelassen und mit Würde.
Das Land und der Bauer ermöglichen ihr, in Würde zu sterben.
Welch ein Geschenk!
Ich habe ihr versprochen, diese Geschichte zu erzählen und auf meine Art den Baum-Menschen zu danken.
Wenn Du die Schäferbuche unterstützen willst, danke den Baum-Menschen.
Und wenn Du noch mehr tun willst, teile diese kleine Geschichte der Schäferbuche.
Danke!
Herzgrüße & Elfenglitzer zu Dir und in die Welt!
Deine LilliCo
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